Ein wunderbarer entlarvender Artikel in der FNP. Er bringt vieles auf den Punkt, von dem in der FH (UAS), im Verkehrsdezernat und im ADFC eher geschwiegen wird.
Also kann ein Blick auf den Oeder Weg helfen. In der Presseerklärung der Stadt Frankfurt am Main vom 25.4.2024 („Umgestaltung Oeder Weg : Radverkehr verdoppelt“ ist zu lesen:
Das Hauptziel im Oeder Weg war die Verkehrsreduzierung nur im Oeder Weg! Das kann auch zu Lasten der Seitenstraßen gehen. Das wird nicht untersucht. Zeigt sich jetzt im Grüneburgweg, daß die Verantwortlichen aus den Erfahrungen m Oeder Weg nichts gelernt haben (oder lernen wollten)?
Dennis Knese wehrt sich dagegen, daß vermeintlich junge Radfahrer befragt oder angesprochen werden. Er spricht von einem „ausgewogenen Verhältnis“. Was kann (könnte) man da aus dem Oeder Weg lernen?
Dem Abschlußbericht Oeder Weg kann man auf Seite 15 einiges zur Altersstruktur entnehmen. In der ersten Befragung (von 13.6. und 13.10.2022) waren nur 14% der 806 genannten Befragten über 60 Jahre alt. In der zweiten Befragung ein Jahr später (zwischen dem 4.9. und dem 13.10.2023) waren 19% der dann 1844 gezeigten Befragten über 60 Jahre alt. Die erste Befragung für den Oeder Weg verlief ähnlich wie jetzt im Grüneburgweg: direkte Anwohner im Oeder Weg wußten davon und haben geantwortet. Die Vermutung, daß der Radentscheid und der ADFC ihren Getreuen auf diese Befragung hingewiesen haben, kann nicht belegt werden. Vor der zweiten Befragung gab es enormes öffentliches Interesse. Es läßt sich gut über Presseberichte und die Sitzungen im Ortsbeirat 3 belegen. Ergebnis: es haben viel mehr Bürger an der Befragung teilgenommen. Vor allem hat sich die Zahl der über 60-jährigen Teilnehmer weit mehr als verdoppelt. Dennis Knese hat übrigens die Altersstruktur im Nordend in seinem Berichten nicht darstellt. Damit gibt es keine Aussage, ob die Befragung die Altersstruktur repräsentiert. Mit dem Smartphone und mit QR-Code kennen sich ältere Frauen und Männer vermutlich weniger gut aus als radfahrende Frauen und Radfahrer im mittleren Alter.
Auf Seite 16 im Abschlußbericht zeigt sich, daß in der ersten Befragung 8% Rentner, Pensionäre oder Vorruhestandler (von 925 ausgefüllten Fragebögen) waren. In der zweiten Befragung waren dann schon 10% Rentner, Pensionäre oder im Vorruhestand (von 1944 ausgefüllten Fragebögen). Das ist ein deutlicher Anstieg, der auf inzwischen entstandenes Interesse hinweist. Dennis Knese hat nicht dargestellt, ob die Berufliche Situation der Befragten repräsentativ ist. Das alles zu den Aussagen im FNP-Artikel und zur Reaktion von Dennis Knese. Wie sich die Befragungen im Grüneburgweg entwickeln, ist offen. Über den konkreten Auftrag, den die Stadt der FH (Dennis Knese) erteilt hat, ist wenig bekannt. Bekannt und deutlich sichtbar ist jetzt aus der FNP, daß aus den Erfahrungen im Oeder Weg nichts gelernt wurde.
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